top of page
AutorenbildSvenja Floberg Thiel

Konfliktlösung: 3 innovative Strategien für bessere Beziehungen

Aktualisiert: 17. Dez.

Entdecke, wie du Konflikte transformierst und nachhaltige Lösungen findest


Es gibt eine Quote, die sagt:

How you handle your bad days is how you handle your good days.


Ich ergänze und sage: How you handle your conflicts, is how you handle your peace.



Meine Perspektive auf Konflikte und Konfliktlösungen


Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch ich persönlich mag Konflikte. Sie bieten uns eine großartige Möglichkeit für echtes Verstehen unseres Gegenübers und bessere Beziehungen. Sie schaffen Klarheit zu Bedürfnissen und Werten. Die Wutkraft hinter Konflikten schafft Klarheit für das, was uns wirklich wichtig ist.


Die bevorstehenden Weihnachtstage und Familienfeste sind ein idealer Nährboden für Konflikte – Alte wie Neue. Genau die richtige Zeit, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.


Deine Konflikt-Selbsteinschätzung


Wie gehst du mit Konflikten um? Gehst du sie proaktiv an, oder vermeidest du sie lieber? Unterscheidet sich dein Konfliktverhalten im privaten und beruflichen Kontext?


In meiner Arbeit erlebe ich, dass die wenigsten Menschen sich wirklich wohl mit Konflikten fühlen. Da wird lieber oberflächlich geredet, zugestimmt, obwohl Nein gedacht wird, und Konflikte und Diskussionen werden gemieden – teils mit verheerenden Folgen.


Warum traditionelle Konfliktstrategien nicht ausreichen


Bekannte Strategien und Tools wie aktives Zuhören, Fokus auf das Problem und nicht die Person, klare Kommunikation (was viele schon ohne Konflikt challenged), Perspektivwechsel oder Kompromissbereitschaft sind aus meiner Sicht nur 50 % einer wirklich gelingenden Konfliktführung.


Drei oft übersehene Faktoren sind entscheidend:

  1. Die eigenen Triggerpunkte, Traumata, Ängste und Unsicherheiten

  2. Die eigenen Bedürfnisse & Werte

  3. Der eigene persönliche Konfliktstil


Die wenigsten von uns haben gelernt, gesunde Konflikte zu führen. Unser Konfliktverhalten lernen wir von unseren Eltern und ersten Bezugspersonen. Wir beobachten ihr Verhalten und adaptieren, meist ohne zu hinterfragen. Die Folgen zeigen sich später in unseren Beziehungen und Freundschaften sowie in der Führung von Teams und Unternehmen.


Wie du auf Konflikte reagierst, entscheidet darüber, ob sie dich lähmen oder dich stärker machen. Was wäre, wenn du Konflikte aktiv als Wachstumsmöglichkeit nutzen könntest? Was, wenn du in jeder Konfliktsituation ruhig und souverän bleibst und diese nicht mehr vermeidest?


Ich zeige dir heute 3 Wege auf, deine Art Konflikte zu führen, fundamental zu verändern. Konflikte nicht nur zu bewältigen, sondern sie als Chance für Transformation und bessere Beziehungen zu schätzen. Du wirst verstehen, warum Konflikte überhaupt entstehen, welche unbewussten Muster du selbst mitbringst und wie du diese gezielt verändern kannst.



3 Wege zur Transformation deiner Konfliktkultur


1. Verstehe deine emotionalen Triggerpunkte

Wenn Konflikte eskalieren oder unlösbar erscheinen, sind fast immer Emotionen beteiligt: Wut, Ärger, Angst, Stress, Panik, Verlustängste.


Oft sind wir mit den aufkommenden Emotionen in Konflikten überfordert. Die wenigsten von uns haben den Umgang mit Emotionen gelernt, vor allem denen, welche sich unangenehm anfühlen und die wir als „negativ“ bewerten. Sie werden ignoriert und/ oder unterdrückt. Unter der Oberfläche warten diese Emotionen dann nur darauf, hervorzubrechen und sich Erleichterung zu verschaffen.


Dein Gegenüber drückt die richtigen Knöpfe und deine Emotionen nehmen überhand. Vielleicht verlierst du die Kontrolle und reagierst über und sagst Dinge, die du gar nicht so meinst. Hinterher wunderst du dich über dein Verhalten und fühlst dich vielleicht schuldig, oder hättest gerne anders reagiert.


Die Lösung: Kenne dich und deine Triggerpunkte, Ängste und Unsicherheiten. Suche dir 2-3 Konflikte aus deinem Leben heraus. Wer waren die Beteiligten? Worum ging es? Gab es eine Lösung? Welche Emotionen zeigten sich? Waren die Emotionen passend zur aktuellen Situation oder stammen sie aus alten Verletzungen?


Je klarer du deine persönlichen Auslöser kennst, desto weniger bist du in Konflikten überrascht, wenn sich genau diese Emotionen zeigen. Um hitzige Emotionen in Konflikten zu beruhigen, eignet sich zudem die Atemtechnik 4-7-8 für die Beruhigung deines Nervensystems, Reduzierung von Stress und Förderung deiner Klarheit:


Praktische Strategie: Die 4-7-8 Atemtechnik, um hitzige Emotionen zu beruhigen

  • Atme durch die Nase ein – Zähle bis 4

  • Halte den Atem an – Zähle bis 7

  • Atme langsam durch den Mund aus – Zähle bis 8

  • Wiederhole die Sequenz 4-mal



2. Erkenne deine Bedürfnisse und Werte

Die meisten Konflikte entstehen aus unerfüllten Bedürfnissen und Wertekonflikten. Bedürfnisse haben wir Menschen alle gemeinsam, und insbesondere unsere Grundbedürfnisse sind nicht verhandelbar. Das bekannteste Modell zum Thema Bedürfnisse stammt von Abraham Maslow.


Unsere Werte sind tief verwurzelte Annahmen, die in unserer Kindheit entstehen. Sie lassen uns zwischen richtig und falsch entscheiden. Um Bedürfnisse und Werte anschaulich zu machen, eignet sich zum Beispiel die vergangene Pandemie, da sie dutzende Konflikte durch Werteverletzungen und unerfüllte Bedürfnisse ausgelöst hat.


Wichtige Reflexionsfragen zur Identifikation von Bedürfnissen und Werten


  • Was brauchst du, um dich gehört und verstanden zu fühlen?

Diese Frage hilft dabei, Bedürfnisse nach Anerkennung, Empathie und Kommunikation zu erkennen.


  • Was möchtest du erreichen oder verändern?

Sie zeigt auf, was die Person konkret will, z. B. eine Lösung, Klarheit oder eine Veränderung im Verhalten des anderen.


  • Was wäre eine Lösung, bei der du dich zufrieden und respektiert fühlst?

Diese Frage zielt darauf ab, eine Lösung zu finden, die das Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung erfüllt.


  • Welche Umstände oder Bedingungen würden dir helfen, dich besser zu fühlen?

Diese Frage beleuchtet mögliche äußere Faktoren, die das Wohlbefinden oder die Zufriedenheit der Person beeinflussen.


Beantworte die Fragen zuerst für dich, um sie im Anschluss deinem Gegenüber zu stellen. Je schneller du in Konflikten an den Kern der Bedürfnisse und Werteverletzung kommst, also worum es wirklich geht, desto schneller und leichter kannst du den Konflikt lösen.



3. Transformiere deinen erlernten Konfliktstil

Dein Konfliktverhalten hast du größtenteils von deinen Eltern und durch deine Erziehung gelernt. Wir beobachten und adaptieren, ohne zu hinterfragen.


In vielen Familien wird bei Konflikten meist geschwiegen. Nach einem halben Jahr tun wir dann so, als ob nichts gewesen wäre und kehren die Verletzungen und den fehlenden Respekt unter den Tisch - doch deine Seele vergisst nicht.


Unbewusst übernommene Konfliktstile halten uns in mentalen Gefängnissen. Eigentlich wünschen wir uns etwas anderes, und fühlen uns gefangen in der Art und Weise unseres Handelns. Dies erkennst du daran, dass du Konflikte nicht oder nur unzureichend löst, und/ oder nach einem Konflikt stundenlang deine Gedanken wälzt, was du hättest, besser machen können oder anders sagen.


Das eigene Streitverhalten aus dem Unbewussten ins Bewusste zu führen, gibt dir Eigenmacht. Was sichtbar ist, kann transformiert werden - erst durch die Bewusstmachung kannst du eine Wahl treffen, wie du Konflikte führen willst.


Reflexionsfragen, die deinen Konfliktstil sichtbar machen


  • Wie wurden in meinem Elternhaus Konflikte geführt? Laut, leise, liebevoll, konstruktiv, oder gar nicht?

Diese Frage hilft dir, frühere Reaktionsmuster, wie Rückzug, Aggression oder Vermeidung zu erkennen.


  • Welche Verhaltensweisen meiner Eltern oder Bezugspersonen habe ich in Konfliktsituationen beobachtet und übernommen?

Diese Frage hilft dir zu erkennen, welche die Konfliktstrategien du übernommen hast, und ob diese gesund oder dysfunktional waren und heute noch sind.


  • Welche Gefühle und Gedanken tauchen in mir auf, wenn ich heute in Konflikte gerate?

Diese Frage hilft dir, emotionale Reaktionen und Denkmuster zu identifizieren, die aus der Kindheit stammen und dein aktuelles Konfliktverhalten beeinflussen.


Reflexionsfragen, die deinen Konfliktstil transformieren


  • Wie möchte ich in Konflikten reagieren, um sowohl meine Bedürfnisse zu wahren als auch den anderen zu respektieren?


  • Was könnte ich anders tun, um Konflikte als Chancen für Wachstum und bessere Verständigung zu nutzen, statt sie zu vermeiden oder zu eskalieren?


Zwei Wunderfragen für jede Konfliktsituation


  • Geht es um die Beziehung oder darum, recht zu haben?

    Wenn es ums recht haben geht, wirst du den Konflikt nicht wirklich lösen können. Und auch das ist ok. Insbesondere bei Wertekonflikten kann es sinnvoll sein, die Verbindung eine Zeit lang ruhen zu lassen oder vielleicht ganz zu beenden.


  • Maybe I am wrong about it? Vielleicht liege ich falsch?

    Diese Frage öffnet Raum für neue Perspektiven und Möglichkeiten. Sie hilft dir

    deine Realität und damit subjektive Wahrnehmung auf den Prüfstand zu stellen. Du brauchst im ersten Schritt keine Antwort auf die Frage, vielleicht fühlst du auch eine leichte Irritation. Alles darf da sein.


Fazit


Konflikte sind Chancen zum Wachstum. Mit Selbstreflexion, emotionaler Intelligenz und bewusster Kommunikation kannst du deine Beziehungen fundamental verbessern.


Möchtest du tiefer in die Konfliktlösung eintauchen? Kontaktiere mich für individuelle Coaching-Angebote.


Comments


bottom of page